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29. März 2006

Pressemitteilung

Mehr Service für Besucher des Künstlerhauses Gasteiger

Zugangsbereich verschönert / Badezimmer wieder authentisch ausgestattet

Die Bayerische Schlösserverwaltung will das Künstlerhaus Gasteiger für Besucher noch attraktiver gestalten. Der Eingangsbereich zum Grundstück ist verschönert und verbessert worden, teilte die Schlösserverwaltung am Mittwoch (29. März) – wenige Tage vor Ende der Winterpause – mit. Ab Sonntag (2. April) öffnet das Künstlerhaus wieder bis Oktober jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr seine Pforten. Sonderführungen sind nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

Attraktiverer Eingangsbereich mit historischem Parktor

"Eine Tür ist wie eine Visitenkarte für ein Haus, deshalb freut es uns, dass nun das historische Gartentor besser zur Geltung kommt", sagte der Leiter der Außenstelle Ammersee Johann Hensel am Mittwoch in Holzhausen. Das Parktor zum Seegrundstück wird von zwei steinernen Rehen flankiert. Die Tiere waren ein beliebtes Motiv des Künstlers. Dieser Eingang ist nun den Besuchern allein vorbehalten, nachdem der Hof des angrenzenden Verwalterhauses eine separate, unauffällige Zufahrt mit Tor bekommen hat. Neu gepflanzte Hecken und Büsche schirmen diesen Bereich darüber hinaus künftig stärker vom Künstlerhaus Gasteiger ab. So haben die Besucher nun den Eindruck, durch den historischen Parkzugang einen ungestörten, idyllischen Landschaftsgarten zu betreten.

Eine neue Informationssäule am Zugangsweg mit Lageplan und Erläuterungen informiert die Besucher über Mathias und Anna Sophie Gasteiger und ihr Anwesen. Die Neugestaltung des Eingangsbereiches mit begleitenden Maßnahmen kostete insgesamt rund 10.000 Euro. Geplant ist zudem, heuer auf dem Grundstück eine originale Brunnenstele aus hellem Marmor als ersten skulpturalen Hinweis auf das Anwesen des Bildhauers aufzustellen.

Museale Neueinrichtung - Badezimmer wird authentisch ausgestattet

Im Mittelpunkt der musealen Neugestaltung nach dem Konzept von Museumsdirektor Dr. Elmar D. Schmid steht 2006 das ehemalige Badezimmer des Gasteiger-Hauses. Der Badanbau entstand 1913 in klaren geometrischen Formen und mit einem tieferliegenden Vorplatz und einem höher gelegenen Baderaum. Boden und Umrandung der abgesenkten Badewanne bestehen aus weißem und schwarzem Marmor. Durch ein freitragendes Flachdach aus Glas fällt von oben Licht in den salonartigen Raum. Dieses Dach war undicht geworden und musste zusammen mit schadhaften Wandflächen für rund 7.000 Euro instandgesetzt werden.

Die Schlösserverwaltung ließ nun die Ausstattung des nischenförmigen Ruheplatzes beim Badeingang rechts authentisch wiederherstellen. Über dem originalen Sofa hängt zudem jetzt ein ovales Blumenbild von Anna Sophie Gasteiger (1877-1954) wieder am angestammten Platz.

Zur authentischen Ausstattung des Badezimmers gehören auch zwei Rehe (Bock und Ricke aus Gips mit Bronzefassung), die nach ihrer Restaurierung wieder seitlich der Treppe aufgestellt sind. Kennzeichen dieser Tierfiguren von Mathias Gasteiger ist eine linienbetonte strenge Stilisierung, die den Körpern Eleganz und Monumentalität verleiht.

Künstlerhaus Gasteiger - ein einzigartiges Ensemble des Münchner Jugendstils

Der Bildhauer Mathias Gasteiger (1871-1934) gehört zu den namhaften Münchner Künstlern um 1900. Er war mit Anna Sophie Gasteiger (1877-1954) verheiratet, die sich vor allem als Blumenmalerin einen Namen machte. Der von 1902 bis 1913 am Ammerseeufer entstandene Künstlersitz mit Landschaftspark, Wohnhaus und umgebendem Bauerngarten sowie Wirtschaftsgebäuden ist ein einzigartiges Ensemble des Münchner Jugendstils. Das Museum im Wohnhaus beinhaltet die Jugendstilausstattung der Räume, historische Fotografien, eine Auswahl von Skulpturen Mathias Gasteigers und eine Sammlung mit Gemälden von Anna Sophie Gasteiger.  

Mathias Gasteiger: Künstler, Unternehmer und Marmorliebhaber

Das Badezimmer mit seiner luxuriösen Ausstattung erinnert daran, dass der Hausherr Gasteiger nicht nur Bildhauer, sondern auch Unternehmer war. Als Sohn des Münchner Steinmetzen und Baumeisters Joseph Gasteiger war er seit seiner Kindheit mit dem Werkstoff Stein vertraut und an der Marmorgewinnung interessiert. Die von Mathias Gasteiger gegründeten Marmorbrüche im fränkischen Jura – unter anderem Möhren-Gundelsheim – waren bis zum Zweiten Weltkrieg Deutschlands größte Marmorproduzenten. 1912 stieg Mathias in die Marmorproduktion der Gemeinde Laas in Südtirol ein. Hier wurde weißer Marmor von hervorragender feiner Qualität gewonnen, der auch für die Herstellung von Bildwerken taugte.

 

Presse-Informationen:
Ines Treffler, Pressesprecherin der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 29. März 2006


 
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