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15. März 2010

Pressemitteilung

Nach 30 Jahren: Glocken der Würzburger Hofkirche läuten wieder

Erstmals seit mehr als 30 Jahren läuten die Glocken der Hofkirche wieder. Nach langem Schweigen werden sie morgen beim Gedenkläuten zu hören sein, das an die Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945 erinnert. In der Bombennacht des Zweiten Weltkrieges war mit dem gesamten Dach der Residenz auch der historische Glockenturm auf dem Südflügel zerstört worden. Im Zuge des Wiederaufbaus der Dächer in den 1950er Jahren errichtete man ihn in der originalen Gestalt wieder. Die ebenfalls zerstörten Glocken waren im Jahr 1960 neu gegossen und in einem eisernen Glockenstuhl aufgehängt worden.

Jetzt war eine umfassende Sanierung des Glockenturms fällig: Der seit Jahren stark durchrostete eiserne Nachkriegs-Glockenstuhl war für das Geläut zu instabil und musste 2009 als Stahlkonstruktion neu errichtet werden. Jetzt setzte man auch das mittlerweile veraltete Läutwerk wieder in Gang. Es läutet nun wohlklingend zu jeder vollen Stunde. Um den Klang zu verbessern, hängte man die drei Glocken an neuen Holzjochen auf und stimmte sie ein: Die Dreifaltigkeitsglocke erklingt in Cis, die Marienglocke in E und die Michaelsglocke in Fis. Das erneuerte Läutwerk lässt sich nun von einem neuen elektronischen Schalttableau in der Sakristei bedienen.

Zuvor wurde die undichte Kupferblechverkleidung des Turmhelmes und der Stützen repariert. Die Bayerische Schlösserverwaltung ließ auch die Zifferblätter und Zeiger der beiden Turmuhren restaurieren und neu vergolden. 

Die Kosten für diese Maßnahmen belaufen sich auf 50.000 Euro. Die Instandsetzungsarbeiten am Glockenturm waren Teil der mit einem Kostenvolumen von 3,5 Mio. Euro genehmigten Großen Baumaßnahme "Restaurierung der Hofkirche der Residenz Würzburg", die derzeit unter der Leitung des Staatlichen Hochbauamtes Würzburgs und unter der Fachaufsicht der Bayerischen Schlösserverwaltung durchgeführt wird.

Bereits 2009 wurden am Dach der Hofkirche die Schieferdeckung erneuert und die hölzernen Gauben instand gesetzt. Im Kircheninneren beginnen nun nach schwierigem Gerüstaufbau die Restaurierungsarbeiten an der Raumschale und die Konservierung der Deckengemälde. Die Restaurierung der Hofkirche wird voraussichtlich Mitte 2012 beendet sein.

 

Presse-Informationen:
Dr. Jan Björn Potthast, Pressesprecher der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160 und -180, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 15. März 2010


 
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