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6. Juli 2011

Pressemitteilung

Pschierer: Spektakuläre Neuerwerbung bereichert Stadtresidenz in Landshut

Eine spektakuläre Neuerwerbung gelang der Bayerischen Schlösserverwaltung. Ein kostbares Gemälde aus der Epoche der Renaissance mit der Darstellung eines Ritterturniers in der Landshuter Altstadt bereichert künftig die Stadtresidenz in Landshut. "Das singuläre Bild ist die wohl früheste bisher bekannte Stadtansicht Landshuts", stellte Finanzstaatssekretär Franz Josef Pschierer erfreut bei der Präsentation der Neuerwerbung des Gemäldes von Hans Wertinger "Monatsbild mit Ritterturnier in der Landshuter Altstadt" am Mittwoch (6.7.) in Landshut fest.

Dass dieses Werk aus dem weltweit verstreuten Kunstbesitz des bayerischen Renaissancefürsten Herzog Ludwig X. wieder nach Landshut zurückkehrt, sei Sponsoren zu verdanken. Pschierer: "Ich danke dem Sparkassenverband Bayern sowie der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung, die diese bedeutende Erwerbung in einem gemeinsamen Kraftakt ermöglicht haben!"

Pschierer versteht die Erwerbung auch als Zeichen und Ansporn, das gemeinsame Projekt eines integrativen Museumskonzeptes von Freistaat Bayern und Stadt Landshut in der Stadtresidenz voranzutreiben. Die beeindruckenden Säle des Italienischen Baus mit ihrer imposanten Ausmalung hätten in der Präsentation nachhaltig von der vielbeachteten Sonderausstellung "Ewig blühe Bayerns Land – Herzog Ludwig X. und die Renaissance" im Jahr 2009 profitiert. Die Ausstellung habe den Palast als das früheste Beispiel vollendeter italienischer Renaissancearchitektur nördlich der Alpen und seinen Bauherrn als Auftraggeber und Kunstmäzen in den Fokus gerückt.

Seinem Landshuter Hofmaler Hans Wertinger, einem bedeutenden Meister der süddeutschen Renaissancemalerei und Porträtisten der Wittelsbacher Herzöge, galt dabei ein Schwerpunkt der Ausstellung. Bei deren Vorbereitung sei auch Wertingers Turnierbild bekannt geworden, das unveröffentlicht in schottischem Privatbesitz schlummerte. Das kleinformatige, malerische höchst reizvolle Gemälde stellt ein höfisches Ritterturnier in spätmittelalterlicher Stadtkulisse dar. Dabei beobachtet auf dem Bild im Vordergrund eine fürstlich gekleidete Person mit Pelzkragen und Barett, in der unschwer der Auftraggeber Herzog Ludwig X. auszumachen ist, das Stechen der Turnierreiter. In der Verbindung höfischer Aktivitäten mit städtischer Topografie sei das Gemälde von hohem kunsthistorischem Auftragswert, hob Pschierer hervor. Daher sei es auch verständlich, dass ein Gutachten aus London im Hinblick auf die Bedeutung des Kunstwerks für einen Verbleib des Gemäldes in Großbritannien argumentierte.

Die Rückführung von Kunstwerken in ihre ursprünglichen Zusammenhänge sei zentrales Anliegen der Ankaufpolitik der Bayerischen Schlösserverwaltung, betonte Pschierer. Dabei sei die Schlösserverwaltung auf tatkräftige Unterstützung von Sponsoren dringend angewiesen.

Das neuerworbene Gemälde befand sich seit Generationen im Familienbesitz in einer der bedeutendsten Privatsammlungen Alter Meister Schottlands. Zeitweise befand sich das Gemälde auch im Besitz des spanischen Königshauses. Durch die vielfältigen dynastischen Beziehungen zwischen den bayerischen Wittelsbachern, dem Haus Habsburg und dem spanischen Königshaus ist das Bild wahrscheinlich schon relativ früh aus Landshut weggegeben worden, vermutlich zunächst durch eine eheliche Verbindung an den Kaiserhof in Wien und von dort nach Spanien. Nunmehr können sich die Besucher der Landshuter Stadtresidenz an diesem einzigartigen Kunstwerk erfreuen, merkte Pschierer an.

 

Pressemitteilung 229/2011
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Pressemitteilung 6. Juli 2011


 
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