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08. April 2015

Pressemitteilung

Vor 300 Jahren kehrte Max Emanuel aus dem Exil zurück

Vor genau 300 Jahren, am 10. April 1715, kehrte Kurfürst Max Emanuel aus seinem Exil nach Bayern zurück. Seine Niederlage im Spanischen Erbfolgekrieg bei Höchstädt 1704 hatte ihn mehr als zehn Jahre ins Exil in die Spanischen Niederlande und nach Frankreich gezwungen. Der sechsjährige Aufenthalt in Frankreich blieb jedoch nicht ohne Folgen für Bayerns Schlösser: Die moderne französische Architektur und Dekorationskunst, die er in dieser Zeit kennenlernte, wurde von großem Einfluss für seine Bauprojekte in Bayern.

Mit Max Emanuels Rückkehr setzte eine Phase des Friedens in Bayern ein und Max Emanuel konnte seine großen Bauvorhaben, Schloss Nymphenburg und das Neue Schloss Schleißheim, nach langer Bauunterbrechung prachtvoll vollenden. Auch Schloss Dachau ließ er umgestalten, wovon noch heute Fassaden, Festsaal und Treppenhaus zeugen.

Der Wiedervereinigung Max Emanuels mit seiner Familie nach dem Exil ist ein monumentales Historienbild des Hofmalers Joseph Vivien gewidmet, das Besucher noch heute im Neuen Schloss Schleißheim bewundern können. Es zeigt das Wiedersehen Max Emanuels mit seiner Gemahlin Therese Kunigunde, mit seiner Tochter und den fünf Söhnen aus dieser zweiten Ehe mit der polnischen Königstochter vor der Kulisse des Schlosses Schleißheim.

Max Emanuels dynastischer Anspruch auf die spanische Königskrone

Max Emanuel hatte Kaiser Leopold I. von 1683 bis 1688 in den Türkenkriegen unterstützt, was ihm wiederum die Hochzeit mit dessen Tochter Maria Antonia ermöglicht hatte. Maria Antonia war die Tochter der spanischen Infantin Margarethe Theresia.

Durch diese Hochzeit und den gemeinsamen Sohn, Kurprinz Joseph Ferdinand, hoffte Max Emanuel das spanische Erbe und den Königstitel für Bayern zu erlangen. Zwar starb Maria Antonia 1692 bei der Geburt des Kurprinzen Joseph Ferdinand, doch Max Emanuel wurde vom spanischen König zum Generalstatthalter der Spanischen Niederlande erklärt und sein Sohn 1698 zum Alleinerben der spanischen Monarchie bestimmt.

Max Emanuels Bauprojekte

In Hinblick auf diese Erhöhung seiner Dynastie verfolgte Max Emanuel große Bauprojekte: In der Münchner Residenz ließ er sich ein Appartement einrichten, das Jagdschloss Lustheim bei Schleißheim wurde erbaut, das Nymphenburger Schloss wurde zur Sommerresidenz umgestaltet, vor allem aber wurde der Bau des Neuen Schlosses Schleißheim als gewaltige neue Residenz geplant und im Rohbau begonnen.

Die Wendung von Max Emanuels Schicksal und sein Exil

1699 starb jedoch Max Emanuels Sohn und designierter spanischer Thronerbe Joseph Ferdinand. Philipp von Bourbon, der Enkel Ludwigs XIV. und zugleich Max Emanuels Neffe, wurde König von Spanien. Auf dessen Seite kämpfte Max Emanuel im Spanischen Erbfolgekrieg ab 1701 gegen Kaiser Leopold I. und unterlag 1704 in der Schlacht bei Höchstädt. Diesem bedeutenden Kapitel europäischer Geschichte ist die Dauerausstellung zur Schlacht von Höchstädt 1704 in Schloss Höchstädt gewidmet.

 

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Dr. des. Cordula Mauß
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 08. April 2015


 
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