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31. März 2015

Pressemitteilung

Künstlerhaus Gasteiger am Ammersee eröffnet am Ostersonntag

Pünktlich zum Ostersonntag öffnet das Künstlerhaus Gasteiger in Holzhausen am Ammersee seine Tore. Die Blumen in Balkonkästen blühen, die Fenster sind frisch gestrichen und zum Start in die neue Saison präsentiert die Bayerische Schlösserverwaltung die Sonderausstellung „Anna Sophie Gasteiger – Frühe Arbeiten (1894–1918)".

Die Ausstellung zeigt über 20 unbekannte Gemälde, Zeichnungen, Radierungen aber auch Arbeiten aus Keramik, für die Anna Gasteiger die graphischen Entwürfe schuf. Einige Werke hat Bettina Schwabe, Restauratorin der Schlösserverwaltung, extra für die Ausstellung restauriert. Im Mittelpunkt stand dabei die Oberflächenreinigung der Gemälde. Der Aufwand hat sich gelohnt. Die Schmutzschichten sind abgetragen und die Gemälde haben ihre Leuchtkraft zurück.

Blumenpracht wie auf Anna Sophie Gasteigers Gemälden

Zudem wurden im vergangenen Jahr einige Nachpflanzungen in den Staudenbeeten vorgenommen: So bereichern künftig Pflanzen wie die Kokardenblume (Gaillardia x grandiflora) ‘Burgunder‘, der Sonnenhut (Rudbeckia fulgida var. sullivantii) ‘Goldsturm‘ oder auch die mehrfach auf Gemälden Anna Sophie Gasteigers dargestellte Montbretie (Crocosmia  x crocosmiiflora) in den Sorten ‘Meteor‘ und ‘Carmin Brillant‘ mit ihren zarten, orangeroten Blüten das Beet.

200 Besucher mehr als im Vorjahr / Bereits über 50 Hochzeitstermine vergeben

2014 zählte die Schlösserverwaltung über 1400 Besucher. Das sind fast 200 Besucher mehr als im Vorjahr (2014: 1.403, 2013: 1.222). Die Standesbeamtin der Gemeinde Utting, Claudia Maisterl, kündigte an, dass für 2015 bereits 51 Trauungstermine vergeben sind. Im vergangenen Jahr gaben sich 96 Brautpaare im Künstlerhaus das Ja-Wort.

Öffnungszeiten / Eintrittspreise

Das Künstlerhaus ist bis 25. Oktober 2015 jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhrgeöffnet. Der Eintritt beträgt 3,50 Euro, ermäßigt 2,50 Euro.

Anna Sophie Gasteiger

Die Künstlerin war eine aufmerksame Beobachterin. Frühe Zeichnungen zeigen vor allem ihr Interesse an der Natur. Es entstehen Landschaften, Blumenstilleben, Bildnisse aber auch Innenansichten von Kirchen- und Wohnräumen. Die künstlerische Entwicklung reicht von der talentierten Schülerin bis zur eigenständigen Künstlerpersönlichkeit, die sich in der Münchener Kunstszene schnell zu behaupten weiß.

Als 17-Jährige stellt Anna Meyer (später: Gasteiger) erstmals ihr großes Talent unter Beweis. 1894 malt sie den Innenraum einer Kirche ihrer Heimatstadt Lübeck. Die Linienführung ist noch schülerhaft akkurat, aber in der Größe des Formats, im Detailreichtum und in der konsequenten Ausführung erkennt man die Ambitionen, mit der die junge Künstlerin öffentlich auftreten will. Im selben Jahr wechselt sie von Lübeck nach München, nimmt Malunterricht und heiratet den Bildhauer Mathias Gasteiger (1898).

In den nachfolgenden Jahren lernt sie Maler wie Leo Putz und andere Mitglieder der Künstlervereinigung „Scholle“ kennen und lässt sich von deren Malstil inspirieren. Noch vor 1910 wird ihr Pinselstrich flüssig und immer sicherer. Die Farbpalette nimmt an Intensität zu. Es entstehen Farbexperimente bis sie vor 1918 ihren Malstil gefunden hat. Sie konzentriert sich auf die Wiedergabe des Gegenständlichen und verzichtet auf großen Detailreichtum zu Gunsten einer reduzierten und farbintensiven Formensprache.

Künstlerhaus Gasteiger – einzigartiges Ensemble des Münchner Jugendstils

Der Bildhauer Mathias Gasteiger (1871–1934) gehört zu den namhaften Münchner Künstlern um 1900. Der von 1902 bis 1913 am Ammerseeufer entstandene Künstlersitz mit Wohnhaus und umgebendem Bauerngarten sowie Wirtschaftsgebäuden ist ein einzigartiges Ensemble des Münchner Jugendstils. Das Museum im Wohnhaus beinhaltet die Jugendstilausstattung der Räume, historische Fotografien, eine Auswahl von Skulpturen Mathias Gasteigers und eine Sammlung mit Gemälden von Anna Sophie Gasteiger.

Mathias Gasteiger: Künstler, Unternehmer und Marmorliebhaber

Das Badezimmer mit seiner luxuriösen Ausstattung erinnert daran, dass der Hausherr Gasteiger nicht nur Bildhauer, sondern auch Unternehmer war. Als Sohn des Münchner Steinmetz und Baumeisters Joseph Gasteiger war er seit seiner Kindheit mit dem Werkstoff Stein vertraut und an der Marmorgewinnung interessiert. Die von Mathias Gasteiger gegründeten Marmorbrüche im Fränkischen Jura – unter anderem Möhren-Gundelsheim – waren bis zum Zweiten Weltkrieg Deutschlands große Marmorproduzenten. 1912 stieg Mathias Gasteiger in die Marmorproduktion der Gemeinde Laas in Südtirol ein. Hier wurde weißer Marmor von hervorragender feiner Qualität gewonnen, der auch für die Herstellung von Bildwerken taugte.

 

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Dr. des. Cordula Mauß
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 31. März 2015


 
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