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3. November 2014

Pressemitteilung

5. November: Jahrestag der Beisetzung des letzten bayerischen Königspaares

Schlösserverwaltung restauriert Trauerwagen der Königin Marie Therese im Marstallmuseum

Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag – im November ist die Erinnerung an die Verstorbenen besonders präsent. Ebenfalls im November begab sich das letzte bayerische Königspaar auf seine letzte Reise. Vor über 90 Jahren, am 5. November 1921, wurden die sterblichen Überreste der Königin Marie Therese und ihres Gatten Ludwig III. zur Beisetzung in die Münchner Frauenkirche überführt. Die Königin war bereits 1919 auf Schloss Wildenwart im Chiemgau verstorben, Ludwig III. am 18. Oktober 1921 auf Schloss Nádasdy in Sávár/Ungarn.

Als abgesetztes Königspaar erhielten Marie Therese und Ludwig III., der von 1912/13 bis 1918 regierte, kein offizielles Staatsbegräbnis. Dennoch erwiesen über 100.000 Menschen dem Paar in traditionellem königlichem Trauerzeremoniell die Ehre. In Kutschen wurden die Särge durch die geschmückten Münchner Straßen mit einem langen Trauerzug von der Ludwigskirche über den Königs- und Karolinenplatz in die Frauenkirche gebracht.

Derzeit restauriert die Bayerische Schlösserverwaltung den Trauerwagen der Königin Marie Therese. Sämtliche Oberflächen werden restauratorisch gereinigt und die Fassung gefestigt. Die Arbeiten finden in den kommenden Tagen ihren Abschluss. Ab Mitte November ist der Trauerwagen wieder im Marstallmuseum zu besichtigen.

Für König Ludwig III. (1845-1921) wurde der 1825 gebaute königliche Trauerwagen verwendet. Für Königin Marie Therese (1868-1919) wurde ein Fahrzeug eher bürgerlich-städtischen Typs genutzt, das erst nach dem Kauf 1886 mit dem königlichen Wappen und aufwändigen versilberten Details aufgewertet wurde. Die Beisetzung der Königin stellt die erste nachgewiesene höfische Verwendung dar.

Dieser Leichenwagen ist der einzige seiner Gattung, der noch im Marstallmuseum Nymphenburg zu sehen ist, da der offizielle, 1825 gebaute königliche Trauerwagen 1944 verbrannte. Zuletzt wurde der Leichenwagen 1955 für die Beisetzung des Kronprinzen Rupprecht (1869-1955) verwendet.

Kronprinz Rupprecht selbst spielte bei der Beerdigung seiner Eltern Marie Therese und Ludwig III. eine nicht unbedeutende Rolle. Der Trauermarsch als großer Auftritt der vergangenen Monarchie ließ Putschgerüchte aufkommen. Der Kronprinz wollte seine Thronfolge jedoch nur auf legalem Weg antreten und soll einen Putsch der Monarchisten so verhindert haben.

 

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Dr. des. Cordula Mauß
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160 und -180, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 3. November 2014


 
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