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30. März 2017

Pressemitteilung

Burg Burghausen für Alle

Barrierefrei unterwegs im Wahrzeichen Burghausens

 

Mit dem Frühling erwacht die Lust auf Ausflüge. Eine der längsten Burgen der Welt entdecken – für viele Stammgäste wie Touristen ein Highlight in Burghausen. So mancher Besucher fühlte sich jedoch in der Vergangenheit mehr ins Mittelalter zurückversetzt, als ihm lieb war. Herzog Georg der Reiche (1455-1503) hatte die Burg mit ihren sechs Höfen im späten Mittelalter zur stärksten Festung im Land ausgebaut, die für seine Feinde schwer einzunehmen war. Heute bereiten die historischen Gegebenheiten vor allem mobilitätseingeschränkten, sehbehinderten und blinden Besucherinnen und Besuchern Schwierigkeiten.

Der Bayerischen Schlösserverwaltung, die die Burg Burghausen betreut, ist es ein Anliegen, dieses bedeutende Bauwerk allen Besucherinnen und Besuchern zu öffnen. Bei einem Baudenkmal ist dies jedoch gar nicht so leicht. „Einfach einen Fahrstuhl einbauen – das geht aus Gründen des Denkmalschutzes oftmals nicht“, erklärt Baureferent Christoph Straßer von der Bayerischen Schlösserverwaltung. „Schließlich möchten wir unser Kulturerbe auch für die nächsten Generationen bewahren.“ Zum Denkmalschutz gehört aber auch, das historische Erscheinungsbild der  besonders malerischen Burghöfe zu erhalten. Barrierefreiheit und Denkmalschutz bestmöglich unter einen Hut zu bringen war also die Herausforderung, die das Projektteam bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Barrierefreiheit zu bewältigen hatte. Die Bayerische Schlösserverwaltung, das mit der Maßnahme betraute Staatliche Bauamt Traunstein und das Landschaftsarchitekturbüro Wagenhäuser standen dazu in enger Abstimmung mit dem Behindertenbeauftragten des Landkreises Altötting, Sascha Pawolleck, sowie der Stadt Burghausen.

Pünktlich zum Beginn der Sommeröffnungszeiten der Burg zu Burghausen ist der Zugang zum Innenhof der Hauptburg und zum Stadtmuseum nun barrierefrei möglich. Etwa 320 000 Euro investierte die Bayerische Schlösserverwaltung in mehrere bauliche Verbesserungen: So wurden in die unebene Pflasterung der Höfe der Hauptburg einige „geglättete“ Wegspuren gelegt. Dabei wurde eine historische Pflastertechnik, die gut zum Baudenkmal passt, abgewandelt verwendet: ein sogenanntes Katzenkopf- oder Bummerlpflaster. Bei diesem relativ aufwendigen Verfahren werden sogenannte Bummerl (große runde Bachkiesel) halbiert und so verlegt, dass die glatten Oberflächen den Geh- und Fahrstreifen bilden. Dabei grenzen sich die Ränder der Streifen deutlich fühlbar vom buckligen Pflaster ab, so dass sie auch von sehbehinderten und blinden Menschen mit dem Langstock ertastet werden können.

Auch der erhöht liegende Eingang zum Stadtmuseum im Burginnenhof ist jetzt mittels einer in Stein gefügten Rampe barrierefrei erreichbar. Bei den Maßnahmen wurde darauf geachtet, einen bequemen Weg zu gestalten; deshalb sind die neue Wegspur und die Rampe zwischen 1,5 m und 1,6 m breit und haben eine Steigung, die 6% nicht übersteigt.

Mit der Einweihung der jüngst fertiggestellten Maßnahmen sind die Arbeiten an der Barrierefreiheit aber noch nicht beendet. Die gesamte Burgstraße samt der Vorhöfe der Burg soll bis Ende 2018 barrierefrei zugänglich sein. Am Rand der Burgstraße durch die fünf Vorhöfe hat die Betriebsgruppe der Burgverwaltung bereits einen ausreichend breiten, mit dem Rollstuhl befahrbaren und leicht begehbaren Streifen ergänzt. Wo der barrierefreie Streifen innerhalb der Straße verläuft, ist er eben gepflastert. Störende Unterbrechungen durch das runde „Bummerl-Pflaster“, werden partiell durch geschnittenes ersetzt oder die „Lücken“ stellenweise mit Granit-Platten geschlossen. Diese Maßnahmen können jedoch erst im Zusammenspiel mit der bereits begonnenen Kanalsanierung Ende 2018 abschließend fertiggestellt werden.

Die Bayerische Schlösserverwaltung dankt allen Projektbeteiligten für das gute Ergebnis. Ein besonderer Dank gilt Sascha Pawolleck, der heute an seinem vorletzten Tag im Amt als Behindertenbeauftragter des Landkreises den Abschluss dieser Maßnahme zur Barrierefreiheit gemeinsam mit der Bayerischen Schlösserverwaltung und den weiteren Projektbeteiligten der Öffentlichkeit vorstellte.

Das Staatliche Burgmuseum in der Hauptburg ist von April bis September täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei. Erwachsene zahlen 4,50 Euro regulär bzw. 3,50 Euro ermäßigt. Zudem ist ein Museumspass für  9,- Euro bzw. 7,- Euro erhältlich, der das Staatliche Burgmuseum, das Stadtmuseum Burghausen und das Haus der Fotografie umfasst.

Weitere Informationen zur Burg finden Sie unter www.burg-burghausen.de.

 

Presse-Informationen:
Dr. des. Cordula Mauß und Franziska Hölzle
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 30. März 2017


 
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