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27. September 2022

Pressemitteilung

Wertvolle neue Leihgabe für die Residenz Kempten – Bayerische Schlösserverwaltung erhält Prunkuhr des Vereins „freunde der kemptener museen e. V.

Besucherinnen und Besucher der Residenz Kempten begegnen ab sofort einer Prunkuhr des späten 18. Jahrhunderts, die der Verein „freunde der kemptener museen e. V.“ aus Privatbesitz erwerben konnte. Mit großer Freude überreichte die Vorsitzende des Vereins, Frau Margarete Gradmann, die Uhr der Bayerischen Schlösserverwaltung als Dauerleihgabe für die Residenz Kempten. Damit kehrt dieses Meisterwerk der Uhrmacherkunst zurück an den Wirkungsort seines Urhebers Johann Baptist Pfeffer, einstiger Hofuhrmacher des Stiftes Kempten. Die Bayerische Schlösserverwaltung besitzt mit der neuen Leihgabe nun drei Pfeffer-Zeitmesser in zeitlos schöner Gestalt.

Die Neuerwerbung der „freunde der kemptener museen e. V.“ steht im gleichen Raum wie die beiden Pfeffer-Uhren der Bayerischen Schlösserverwaltung, sodass die Besucherinnen und Besucher der Residenz Kempten die Kunstfertigkeit Johann Baptist Pfeffers bestaunen können und die Möglichkeit erhalten, Details der Uhren zu studieren und sie so direkt miteinander zu vergleichen. Über Pfeffer ist, angefangen mit seinen genauen Lebensdaten, nur sehr wenig bekannt, aber seine raren erhaltenen Werke offenbaren großes Können. Umso mehr freut es die Bayerische Schlösserverwaltung, durch die Leihgabe der Pfeffer-Uhr die museale Präsentation in der Hofkanzlei der Kemptener Residenz zu vervollständigen. Neben den drei Pfeffer-Uhren können Besucherinnen und Besucher dort auch erlesene Möbelstücke, Grafiken, einen Globus und Gemälde, darunter zwei weitere Leihgaben der „freunde der kemptener museen e. V.“, sehen, überfangen von einem Deckengemälde von Franz Josef Hermann mit der alttestamentarischen Szene der Esther vor König Ahasver.

Besichtigt werden können die Pfeffer-Uhren im Rahmen der Führungen durch die Prunkräume der Kemptener Residenz, die der Heimatverein Kempten e. V. als Partner der Bayerischen Schlösserverwaltung durchführt. Die Führungen finden im Oktober täglich außer Montag alle 45 Minuten statt; die erste beginnt um 10 Uhr, die letzte startet um 16 Uhr.

Die Residenz Kempten

Der monumentale Klosterkomplex der Residenz Kempten entstand bald nach dem Dreißigjährigen Krieg, der das Benediktinerstift schwer in Mitleidenschaft gezogen hatte. Als Baumeister des ambitionierten Neubauprojekts war zunächst der aus Vorarlberg stammende Michael Beer tätig. 1654 löste ihn der Graubündener Johann Serro ab. In jenen Jahren entstand auch die eindrucksvolle Stifts- und Pfarrkirche St. Lorenz, die auf einer Anhöhe neben der Residenz thront und mit dieser über einen Sakristeianbau verbunden ist.

Die prunkvolle Ausstattung der Wohnräume des Fürstabtes erfolgte von 1732 bis 1742 unter dem kunstverständigen Anselm von Reichlin-Meldegg. Zu den beteiligten Künstlern zählten der in Venedig und Rom ausgebildete Maler Franz Georg Hermann als künstlerischer Leiter, der Münchner Hofbildhauer Aegid Verhelst und der Stuckator Johann Georg Üblher. Die verschwenderische Pracht der Ausstattung macht die Prunkräume der Residenz Kempten zu einer der bedeutendsten Raumfolgen des süddeutschen Rokokos. Noch heute spürt man beim Besuch des Ortes den erlesenen Kunstsinn der Kemptener Fürstäbte, die hier residierten.

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Franziska Wimberger
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 27. September 2022


 
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