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Ausflugstipps rund um die Schlösser, Gärten und Seen der Bayerischen Schlösserverwaltung:

Ausflugstipp Ansbach:
Prächtige Residenzstadt und Heimat Kaspar Hausers

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Bild: Residenz Ansbach

 

Was halten Sie von einem Ausflug nach Mittelfranken? Die Stadt Ansbach hat außer ihrer wunderschönen Lage am Naturpark Frankenhöhe auch kulturell einiges zu bieten. Das Stadtbild mit den vielen Prachtbauten in der Altstadt, die Residenz und der Hofgarten sind Zeugen einer glanzvollen Vergangenheit.

 

Bild: Festsaal

Residenz Ansbach, Festsaal
Foto: Bayerische Schlösserverwaltung / Maria Scherf

Die Residenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach blickt auf eine rund 500jährige Baugeschichte zurück. In dem reich ausgestatteten Raumkunstwerk lebt das Flair der ehemaligen Fürstenresidenz weiter. Die mitten in der Stadt gelegene Residenz entwickelte sich aus einer mittelalterlichen Anlage. Besonders eindrucksvoll ist die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstandene gotische Halle. Ab Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Residenz neu gestaltet. Die Inneneinrichtung im Stil des frühen Rokoko, geschaffen von Leopold Retti, ist seither weitgehend unverändert geblieben.

Eine Führung durch die Prunkräume ist auf jeden Fall empfehlenswert. Besucherinnen und Besucher können zum Beispiel den doppelgeschossigen Festsaal mit Deckenfresko von Carlo Carlone, die Appartements des Markgrafen und der Markgräfin sowie die Gästeappartements besichtigen.

Porzellanliebhaber kommen im Spiegelkabinett und im Fliesensaal auf ihre Kosten: Zahlreiche Porzellanfiguren – vor allem aus Meißen – bzw. rund 2800 Fliesen aus der ehemaligen Ansbacher Fayencemanufaktur werden in diesen beiden Räumen gezeigt. Eine Zweigstelle der Bayerischen Staatsgemäldesammlung im Schloss zeigt Gemälde aus der Zeit des Rokoko.

 

Zitrusfrüchte und Heilkräuter im Hofgarten

Neben der Residenz liegt der Hofgarten mit der Orangerie. Die prachtvollen Blumenarrangements laden zum Verweilen ein. Auch ein Kräutergarten mit zahlreichen Heilpflanzen wurde hier angelegt. Vor der Orangerie werden im Sommer Bäume mit mediterranen Früchten präsentiert: Zitronen, Pomeranzen, Oliven, Pistazien und Lorbeer. Auch Erdbeerbäume gibt es hier. In der Orangerie erwartet ein Restaurant mit einem schönen Ausblick auf den Hofgarten seine Gäste.

 

Bild: Orangerie

Hofgarten Ansbach, Kübelpflanzen vor der Orangerie
Foto: James Edward Albright Jr.

 

Wie die Markgrafen in Ansbach residiert haben, kann man während der jährlich stattfindenden Rokoko-Festspiele hautnah erleben. Musik, Tanz und andere Vergnügungen wie Maskenbälle – natürlich in zeitgenössischen Kostümen – bieten einen Einblick in das markgräfliche Leben des 17. und 18. Jahrhunderts.

Die Geschichte der Stadt und des Fürstentums Ansbach wird im Markgrafenmuseum zum Erlebnis. Die Sammlungen sind in einem reizvollen alten Gebäudekomplex untergebracht, zu dem auch ein Stück begehbare Stadtmauer gehört.

 

Prächtige Kirchen und eine bedeutende Synagoge

Eng verbunden mit dem markgräflichen Leben sind auch die Gotteshäuser der Stadt. In der ehemaligen Stiftskirche St. Gumbertus haben die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach ihre letzte Ruhe gefunden. 25 Sarkophage stehen in der Fürstengruft. Außerdem gibt es eine romanische Krypta aus der Zeit um 1040.

Auch die Pfarrkirche St. Johannis ist sehenswert. Im nördlichen Seitenschiff steht ein von Johann Peter Flötner geschaffener Renaissancealtar. An der Außenwand der Kirche erinnert ein Brünnlein an den Dichter Friedrich Wilhelm Güll, der in Ansbach geboren wurde. Er wurde vor allem durch seine Kindergedichte und -lieder bekannt.

Die Ansbacher Synagoge wurde vom Hofarchitekten Leopold Retti geschaffen. Sie ist eine der bedeutendsten erhaltenen barocken Synagogen Süddeutschlands und kann im Rahmen einer Stadtführung besichtigt werden.

 

Der bekannteste Ansbacher ist ein geheimnisvolles Findelkind

Der wohl berühmteste Bewohner der Stadt war eine der geheimnisvollsten Figuren der deutschen Geschichte: Kaspar Hauser lebte von 1831-33 in Ansbach. Er wurde 1828 als etwa 16-jähriger in Nürnberg aufgegriffen und gab an, sein bisheriges Leben allein in einem dunklen Raum gefangen gehalten worden zu sein. Auch zwei Briefe, die er mit sich führte, gaben keine Klarheit über seine Herkunft. Hauser siedelte 1831 nach Ansbach um.

Sein Fall wurde schnell über die Grenzen der Stadt Ansbach bekannt und das "Kind von Europa" wurde zu einer regelrechten Attraktion. Gerüchte besagen, er sei der Erbprinz von Baden gewesen, den man gegen einen sterbenden Säugling vertauscht habe, um einer Nebenlinie des badischen Fürstenhauses die Thronfolge zu ermöglichen. Genanalysen, die in den letzten Jahren gemacht wurden, konnten eine Verwandtschaft mit dem Haus Baden weder eindeutig widerlegen noch zweifelsfrei bestätigen. Hausers Herkunft bleibt also ein Mysterium – ebenso wie sein Tod: 1833 wurde ihm im Hofgarten angeblich von einem Unbekannten eine Stichwunde beigebracht, die schließlich zu seinem Tod führte.

 

Bild: Spazierweg im Hofgarten Ansbach

Spazierweg im Hofgarten Ansbach
Foto: Christa Brand

 

Bluttat im Hofgarten

Auf den Spuren Kaspar Hausers wandeln kann man an vielen Orten der Stadt. Im Hofgarten ist ihm ein Denkmal gewidmet. "Hic occultus occulto occisus est" (Hier wurde ein Geheimnisvoller auf geheimnisvolle Weise getötet) steht auf dem Gedenkstein. Er befindet sich neben dem Denkmal für den Dichter Johann Peter Uz. Ob Mord oder doch eher versehentlicher Suizid – durch seinen geheimnisvollen Tod wurde Kaspar Hauser endgültig zum Mythos. Im Markgrafen-Museum ist ihm eine ganze Abteilung gewidmet. Alle zwei Jahre finden Festspiele mit Vorträgen, Führungen, Filmen, Lesungen usw. rund um das Thema statt.

Wer sich lieber dem Mysterium der Natur widmen möchte, sollte die Nähe zum Naturpark Frankenhöhe nutzen. Die abwechslungsreiche Landschaft eignet sich bestens zum Wandern oder Radeln.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Prospekt "Ansbach Residenz und Hofgarten", den wir kostenlos zum Download anbieten.


 
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