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3. März 2005

Pressemitteilung

Verborgene Schätze – Archäologen finden im Innenhof der Landshuter Residenz Scherben aus dem hohen Mittelalter

Archäologen haben bei Sanierungsarbeiten des Residenzinnenhofs in Landshut Funde aus der Zeit vor der Stadtgründung 1204 entdeckt. Die Ausgrabungen finden derzeit im Rahmen der Sanierung des Hofpflasters statt. Bei diesen Grabungsarbeiten fanden Forscher Keramikscherben aus dem frühen 11. Jahrhundert, teilten die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, das Landesamt für Denkmalpflege in Landshut, das Staatliche Hochbauamt Landshut und das Büro für Archäologie ReVe Bamberg am Donnerstag (3. März 2005) in Landshut mit.

Im Innenhof der Residenz verlegt die Schlösserverwaltung neue Pflastersteine. Zur neuen Veranstaltungssaison ab Mai soll der Hof dann wieder für Konzerte nutzbar sein. Zudem saniert die Schlösserverwaltung das Entwässerungssystem unter der Fläche, da Leitungen beschädigt waren. Künftig versickern die Niederschläge über einen so genannten Sickerkoffer umweltfreundlicher und kostengünstiger. Die Neupflasterung schlägt mit insgesamt gut 130.000 Euro zu Buche. Hierin enthalten sind die Kosten für die Ausgrabungen in Höhe von rund 10.000 Euro, die ebenfalls die Schlösserverwaltung trägt.

Der Leiter des Landesamts für Denkmalpflege, Bernd Engelhardt, schätzt die Funde auf die Zeit um das frühe 11. Jahrhundert. Zudem wurden Ziegelmauerreste von Gebäuden sowie ein Ofen mit fast vier Metern Durchmesser und eine Latrine, die vermutlich aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammt, ans Tageslicht befördert. Die Ausrichtung der gefundenen Mauerreste verläuft schräg durch den Innenhof. Auch eine Art Graben konnten die Forscher ausmachen. Ob es sich um den Vorläufer eines Stadtgrabens handelt, ließe sich noch nicht sagen.

Ab dem Jahr 1536 ließ Herzog Ludwig X. inmitten der Stadt Landshut einen fürstlichen Palast, die Stadtresidenz, errichten. Nach einem Besuch bei Verwandten in Italien wollte er die dort gesehene Bauart auch in Landshut umsetzen. Berühmt ist vor allem der "Italienische Saal" der Stadtresidenz. Die Architektur dieses Festsaals mit einem gewaltigen Tonnengewölbe zeigt unter anderem Darstellungen der Taten des Herkules. Die Stadtresidenz Landshut gilt als der erste "italienische" Palazzo nördlich der Alpen.

Presseinformationen:
Ines Treffler, Pressesprecherin der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 3. März 2005


 
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