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20. Februar 2007

Pressemitteilung

Schlösserverwaltung fällt im Englischen Garten Bäume, um Sckells Gartendenkmal zu erhalten

Die Bayerische Schlösserverwaltung will den Englischen Garten als Gartendenkmal Friedrich Ludwig von Sckells erhalten. Aus diesem Grund müssen ab Mittwoch im Englischen Garten einige Bäume gefällt werden. "Korrigierende Eingriffe in den Gehölzbestand und ständige Wiesenpflege sind für den Erhalt dieses einzigartigen Gartenkunstwerks unablässig", sagt der Leiter der Gärtenabteilung der Schlösserverwaltung, Rainer Herzog. Er fügt hinzu: "Ohne gartendenkmalpflegerische Unterhaltsmaßnahmen gehen spannende und abwechslungsreiche Kontraste zwischen Wald und freien Wiesenflächen in kürzester Zeit verloren."

Besonderes Augenmerk der Gärtenabteilung liegt dabei auf dem nördlichen Teil des Englischen Gartens, der Hirschau, die zu den besterhaltenen Gartenschöpfungen Friedrich Ludwig von Sckells zählt. Ein überzeugendes Beispiel seiner landschaftlichen Gestaltungskünste ist hier der kleine Waldkomplex südlich des Aumeisters. Hier sind mehrere kleinere Lichtungen in den vergangenen Jahrzehnten zugewachsen. Von Sckell ursprünglich inszenierte Licht- und Schatteneffekte sind deshalb derzeit nicht mehr zu sehen. Zudem sind diese Lebensräume wesentlich artenreicher als geschlossene, dunkle Hochwälder.

Mit relativ geringen Eingriffen wird hier ein Zustand wiederhergestellt, der Sckells Gestaltungsintention sehr nahe kommt. In erster Linie wird dabei junger Gehölzaufwuchs, meist Eschen und Spitzahorn, entfernt. Zudem werden einige Linden gefällt, die Mitte des 20. Jahrhunderts in viel zu engem Abstand in die schmalen Lichtungen gepflanzt wurden. Nach Wiederherstellung der historischen Strukturen werden die Gehölzränder mit einheimischen Sträuchern ergänzt.

Drei größere, etwa 80-jährige Buchen, die durch einen massiven Pilzbefall schwer geschädigt sind und deren große Kronen- und Stammpartien zum Teil abgestorben sind, müssen aus Gründen der Verkehrssicherheit in diesem Bereich ebenfalls gefällt werden.

Alle Maßnahmen sind mit der Unteren Naturschutzbehörde der Landeshauptstadt München abgestimmt.

Mitarbeiter/ Kosten

  • Insgesamt sind für die Verwaltung und Pflege des Englischen Gartens rund 60 Mitarbeiter beschäftigt.

  • Der Freistaat Bayern wendet inklusive Personalkosten jährlich ca. 2,5 Millionen Euro (mit Bauunterhalt 2,7 Millionen Euro) für den Parkunterhalt auf.

Größen und Flächenangaben

  • Mit einer Fläche von 375 Hektar ist der Englische Garten eine der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt (größer als der Central Park in New York oder der Hyde Park in London). Inklusive Maximiliansanlagen, Hof- und Dichtergarten (ehemals Finanzgarten) umfasst der Verwaltungsbereich Englischer Garten eine Fläche von 417 Hektar. Der Verwaltungsbereich erstreckt sich heute über den Hof- und Dichtergarten vom Odeonsplatz bis weit in den Norden der Stadt.

  • Von der Gesamtfläche entfallen ca. 130 Hektar auf Gehölz-, 186 Hektar auf Wiesen- und 16 Hektar auf Wasserflächen.

  • Das Wegenetz im Englischen Garten hat eine Länge von 78 Kilometer (davon ca. 12 Kilometer Reitwege).

  • Größtes Gewässer im Englischen Garten ist der Kleinhesseloher See mit einer Fläche von rund 8 Hektar.

  • Die Länge der Bäche im Englischen Garten beträgt ca. 8,5 Kilometer (Schwabinger Bach, Eisbach, Oberstjägermeisterbach).

  • Über 100 Brücken und Stege befinden sich im Englischen Garten.

  • Neben 50-60 Brutvogelarten leben im Englischen Garten auch Igel, Eichhörnchen, Wildkaninchen, Feldhasen, Füchse und Biber.

 

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller, Pressesprecherin der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 20. Februar 2007


 
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