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12. Oktober 2007

Pressemitteilung

"Neu- und Wiederentdeckungen in der Residenz"

Das Programm des ersten Wochenendes der Münchner Residenzwoche

Über 30 Führungen am ersten Wochenende in der Residenz

32 Führungen bietet die Bayerische Schlösserverwaltung am ersten Wochenende der fünften Residenzwoche. So können Besucher am Samstag und Sonntag beispielsweise unter Rundgängen durch die Schatzkammer und durch das Residenzmuseum auswählen. Anhand des Modells der Residenz von François Cuvilliés erklärt Sybe Wartena die Baugeschichte des größten Innenstadtschlosses Deutschlands (Samstag 10 und 12 Uhr). Während der Residenzwoche finden zudem täglich vier Führungen (jeweils um 14, 15, 16 und 17 Uhr) durch die Sonderausstellung "Arkadien unter Glas. Die königlichen Wintergärten in der Münchner Residenz" statt.

Das gesamte Programm finden Sie unter www.residenzwoche.de.

 

Eröffnungskonzert und Nachtkonzert am Samstag /
Musikmatinée und "Musica Vulcanica" am Sonntag im Antiquarium

Das Eröffnungskonzert der Residenzwoche beginnt am Samstag um 20 Uhr im Kaisersaal. Am späten Samstagabend wird die Neue Hofkapelle bei einem Nachtkonzert ab 22.30 Uhr mit Musik erfüllt. Der Sonntag beginnt um 11 Uhr musikalisch mit einer Matinée im Antiquarium. Am Abend bietet die Neue Hofkapelle ab 20 Uhr ein weiteres unvergessliches Musikerlebnis im Antiquarium mit "Musica Vulcanica".


Weitere Informationen zu den Konzerten:

Samstag, 13. Oktober 2007 / 20 Uhr – Kaisersaal

Eröffnungskonzert im Kaisersaal:
Concerto Grosso am Hofe Max Emanuels

Tomaso Albinoni (1671-1751) und Evaristo Felice dall´Abaco (1675-1742)

Tomaso Albinoni widmete seine 12 Concerti a cinque op. 9 von 1722 dem bayerischen Kurfürsten Max Emanuel. Wie viele italienische Komponisten versicherte er sich seiner Gunst und hoffte auf einträgliche Aufträge. Diese Rechnung ging auch auf. Im Jahr 1722 erreichte Albinoni wohl den Höhepunkt seiner Karriere. Er erhielt zwei Kompositionsaufträge aus München: Für die Hochzeit von Maximilians Sohn Karl Albrecht, dem späteren Kaiser Karl VII., mit Maria Amalie, der Tochter des verstorbenen Kaisers Joseph I., schrieb Albinoni die Oper "I veri amici" und das kleinere "componimento poetico" II trionfo d'Amore. Die sehr erfolgreichen Uraufführungen am 24. Oktober und 4. November in München dirigierte er selbst. In einem Bericht darüber in Johann Matthesons "Critica Musica" wird besonderer Wert auf die Feststellung gelegt, dass bei der Veranstaltung "der rechte Albinoni" mitgewirkt hatte, da zu dieser Zeit in Deutschland und Schweden ein Betrüger unterwegs war, der sich "für den Tomaso Albinoni von Venedig" ausgab.

Evaristo Felice dall'Abaco war seit 1704 als Cellist Kammermusiker am Münchner Hof. Er begleitete Max Emanuel nach der Niederlage Bayerns im Spanischen Erbfolgekrieg ins Exil. Nach der Rückkehr an den Münchner Hof im Jahre 1715 wurde dall'Abaco zum Kammerkonzertmeister und Kurfürstlichen Rat ernannt (Letzteres war für einen Musiker eine ungewöhnliche Ehre) und übte diese Ämter bis 1740 aus. Unter der Herrschaft Karl Albrechts (ab 1726) schwand sein Einfluss und er zog sich im Jahre 1740 mit einer Pension ins Privatleben zurück. 1742 starb er in München.

Neue Hofkapelle München
Rüdiger Lotter, Barockvioline
Alessandro Piqué, Barockoboe
Martin Patscheider, Barocktrompete
Christoph Hammer, Leitung und Cembalo

Karten zu Euro 49.- / 39.- / 29.- / 25.- / 19.-


Samstag, 13. Oktober 2007 / 22.30 Uhr – Nachtkonzert in der Hofkapelle

Aria mit verschiedenen Veraenderungen vors Clavicimbal

Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen (BWV 988), das berühmteste Werk der Musikgeschichte für Stunden der Schlaflosigkeit.

Christine Schornsheim, Cembalo

Karten zu Euro 16.-, nicht nummerierte Plätze

Christine Schornsheim ist Professorin für Cembalo und Hammerflügel an der Musikhochschule München. Sie zählt zu den international namhaften Spezialisten auf dem Gebiet der Alten Musik und ist als Solistin am Cembalo und Hammerflügel gleichermaßen gefragt wie als musikalische Partnerin u. a. von Peter Schreier, Andreas Staier, Christoph Huntgeburth, Mary Utiger, Ulla Bundies, dem Reicha'schen Quintett sowie als Mitglied des neu gegründeten Ensembles "Münchener Cammer-Music".

Konzertreisen führten sie bisher in die meisten europäischen Länder sowie nach Israel, Japan und in die USA. Es sind zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen mit ihr erschienen, von denen einige mit Preisen ausgezeichnet wurden (u. a. mit dem ECHO-Klassik-Preis). Im Februar 2005 erschien das von ihr an fünf historischen Tasteninstrumenten gespielte Klavierwerk Joseph Haydns bei Capriccio/WDR. Diese Einspielung wurde in Frankreich mit dem "Diapason d'or" und in Deutschland mit dem "Preis der deutschen Schallplattenkritik" ausgezeichnet.


Sonntag, 14. Oktober 2007 / 11 Uhr – Matinée im Antiquarium

Flöten-Lusthof

Musik von Orlando di Lasso (1532-1594), Ludwig Senfl (um 1486-1543), Jacob van Eyck (1589-1657) und anderen

Traverso Consort Stuttgart
Hans-Joachim Fuss, Isabelle Sainte Marie, Ines Namakonov, Roman Namakonov: Renaissance-Traversflöten, Blockflöten und Gemshornflöten

Karten zu Euro 16.-, nicht nummerierte Plätze

Im 16. Jahrhundert gab es die weit verbreitete Praxis, vokale Kompositionen wie Madrigale, Frottole und auch Motetten als Instrumentalstücke zu spielen. Reine Instrumentalkompositionen waren selten, und so eröffnete sich den Instrumentalisten die Möglichkeit, die schönsten (Vokal)stücke instrumental aufzuführen. Die Instrumente wurden in Instrumenten-Familien in allen Lagen der menschlichen Stimme gebaut. So sind im Konzert Sopran-, Alt-, Tenor- und Bass-Traversflöten und ebenso Blockflöten und Gemshornflöten mit der Musik von Lasso und Senfl zu hören.

Hans-Joachim Fuss absolvierte zunächst ein künstlerisches Blockflötenstudium in Berlin und Frankfurt/Main (bei Prof. Michael Schneider und Rainer Lehmbruck). Danach lebte er in den Niederlanden, wo er sich am Königlichen Konservatorium Den Haag (bei Wilbert Hazelzet) und später am Konservatorium Utrecht (bei Marten Root) dem Studium der Traversflöte und in den folgenden Jahren intensiv der Aufführungspraxis Alter Musik widmete.

Zahlreiche Konzerte führten ihn seit 1985 als Solist in viele Länder Europas, die USA, Weissrußland, Russland, die DDR, Südamerika und Japan. Rundfunkaufnahmen sowie Solo-CDs mit Werken von Blavet, Telemann-Kammermusik, italienischen Meistern, Solo-Flötenmusik, Telemann-Fantasien u.a. sind seit 1990 entstanden. Als Travers- und Blockflötist wirkt er regelmäßig bei bekannten Barockorchestern wie dem Stuttgarter Barockorchester, der Neuen Münchner Hofkapelle und vielen anderen mit. Über die Beschäftigung mit historischer Musik hinaus gilt sein Interesse in besonderem Maße der Neuen Musik. Zahlreiche Werke für Block- und auch Traversflöte namhafter Komponisten wie A. Ruoff, R. Herchet, S. Corbett oder H. Minami wurden für ihn geschrieben und von ihm uraufgeführt.

Seit 1991 leitet Hans-Joachim Fuss die Klasse für Blockflöte und Traversflöte/ Renaissancetraversflöte (Nachfolge von Prof. Hartmut Strebel) an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Einladungen als Gastdozent an Musikinstituten im In- und Ausland runden seine pädagogische Arbeit ab (Universitäten Porto Alegre, Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Montevideo und Osnabrück, Tschaikowsky-Konservatorium Moskau, Leopold-Mozart-Konservatorium Augsburg, Richard-Strauss-Konservatorium München, Konservatorium Minsk u. a.). Als Interpret bei verschiedenen nationalen und internationalen Festivals und Dozent von Meisterkursen war er u. a. beim Internationalen Flötenfestival Rio de Janeiro, dem Seminario da Musica Montenegro, der Oficina da Musica Curitiba, bei verschiedenen Goethe-Instituten, dem Institut Français und Mozarteum, dem Holland Festival Alte Musik (Fringe-Reihe), den Rottweiler Sommersprossen und beim Kissinger Sommer. 2004 gründete Hans-Joachim Fuss das Traverso Consort Stuttgart, das sich der Aufführung von Flötenensemble-Musik von 1500 bis 1800 auf Instrumenten der Zeit – wie Renaissancetraversflöten, Blockflöten, Gemshornflöten, barocken und klassischen Traversflöten – widmet.


Sonntag, 14. Oktober 2007 / 20 Uhr – Antiquarium

Musica Vulcanica

Madrigale von Don Carlo Gesualdo da Venosa (ca. 1561-1613) und Zeitgenossen

Der im 16. Jahrhundert florierende Druck von Musikwerken führte dazu, dass ambitionierte Fürsten wie die bayerischen Herzöge Albrecht und Wilhelm bedeutende Musiksammlungen anlegen konnten. Italienische Madrigale waren die führende musikalische Neuerung, die in ihrer artifiziellen Verbindung von Poesie und Musik hoch expressiven Ausdruck ermöglichten. In ganz Europa waren sie begehrt, wurden gehandelt und gesammelt. Die Sammlung von Madrigalen in der herzoglichen Bibliothek war im Obergeschoss des Antiquariums untergebracht, daher wird das Gesualdo Consort die Musik an diesem Ort wieder zum Klingen bringen.

Gesualdo Consort Amsterdam
Stephanie Petitlaurent und Nele Gramß, Sopran
Franz Vitzthum, Altus
Volker Arndt und Harry van Berne, Tenor
Harry van der Kamp, Bass und Leitung

Karten zu Euro 49.- / 39.- / 29.- / 25.- / 16.-

Carlo Gesualdo da Venosa (ca. 1561-1613) ist der Namengeber des Madrigalensembles, das von Harry van der Kamp in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts gegründet wurde. Der neapolitanische Edelmann ist der Autor eines experimentellen Œuvres, das geprägt ist von der Suche nach immer neuen Ausdrucksmitteln. Rhythmische und vor allem harmonische Novitäten (Chromatik, Enharmonik) verleihen seiner Musik einen außerordentlich persönlichen, hochexpressiven Charakter. Auch heute noch werden Komponisten von seinem Werk inspiriert.

Das Gesualdo Consort Amsterdam versucht diese empfindsame Expressivität zu kultivieren, nicht nur in seiner Programmgestaltung, sondern auch in der Aufführung. Das gesamte Madrigalœuvre des 16. und 17. Jahrhunderts gehört zum festen Repertoire des Gesualdo Consorts Amsterdam, dazu auch andere Gattungen (Motette, Messe, Kantate). Wo es sich anbietet, werden Verbindungen mit späteren Musikepochen gezeigt, wie z. B. Gesualdo – Strawinsky, Monteverdi – Hindemith, Obrecht – Krenek. Mehrere zeitgenössische Komponisten haben dem Gesualdo Consort Amsterdam Kompositionen gewidmet. Das Gesualdo Consort Amsterdam ist in den meisten Ländern Europas auf namhaften Festivals aufgetreten: Festwochen der Alten Musik Innsbruck, Musikfest Bremen (Brahms' Zigeunerlieder mit dem Zigeunerensemble Roby Lakatos), Festival Resonanzen Wien, Dollart Festival, Ambronay Festival, Festival van Vlaanderen, Festival Alte Musik Utrecht, Bach-Fest Leipzig, Musica Sacra Maastricht, Festival Santander u.a. Das Gesualdo Consort Amsterdam hat mit dem Mitteldeutschen Rundfunk die Madrigalbücher I, II und III von Carlo Gesualdo da Venosa aufgenommen, für Sony-Vivarte das vollständige Manuskript der "Lamentationes Jeremiae Prophetae" von Emilio de Cavalieri, für WDR/Challenge Vokalmusik von Carl Philipp Emanuel Bach, und als Welterstaufnahme das III. Madrigalbuch (1620) des neapolitanischen Komponisten Scipione Lacorcia. In den nächsten Jahren wird das gesamte Vokalwerk des holländischen Komponisten Jan Pieterszoon Sweelinck folgen.


Achtung:
Die Sommeröffnungszeiten gelten bis zum Ende der Residenzwoche und nicht wie sonst nur bis zum 15. Oktober. Das heißt: die Residenz München ist bis einschließlich Sonntag, 21. Oktober, von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Ab Montag, 22. Oktober, ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet (letzter Einlass: 16 Uhr).

Alle Informationen sind online unter www.residenzwoche.de abrufbar.


"Neu- und Wiederentdeckungen in der Münchner Residenz"

Termin: 13. bis 21. Oktober 2007

Ort: Residenz München, Residenzstraße 1, 80333 München
Telefon (0 89) 29 06 71

Info-Telefon: (0 89) 1 79 08-444

Eintrittspreise:
Residenzmuseum / Schatzkammer: je 6,- Euro · 5,- Euro (ermäßigt)
Gesamtkarte: 9,- Euro · 8,- Euro (ermäßigt)
Besucher mit Konzert- oder Vortragskarte erhalten in der Zeit vom 13. bis zum 21.10.2007 einmalig freien Eintritt.

Konzertkarten:
Karten für alle Konzerte gibt es

  • bei Süddeutsche Zeitung Tickets, Sendlinger Straße 8
    (Telefon 01 80 / 11 00 12 00, http://tickets.sueddeutsche.de),

  • beim Kartenservice der Abendzeitung, Sendlinger Straße 10
    (Telefon 0 89 / 23 77-223),

  • vor Ort im Residenzladen in der Residenzstraße 1
    (Montag bis Samstag 10 bis 19 Uhr),

  • an allen Vorverkaufsstellen von München Ticket  
    (Telefon 0180 / 54 81 81 8) und

  • beim Kartenservice Le Nuove Musiche
    (Telefon 0 89 / 36 79 28, Fax 0 89 / 18 95 61 01, post@musiche.de).


Karten für Führungen und Rundgänge:
Wegen begrenzter Teilnehmerzahlen werden für die Themenführungen und Rundgänge Teilnehmerkarten ausgegeben. Diese kosten einen Euro pro Karte. Sie sind ab Samstag, 6. Oktober, täglich von 9-18 Uhr im Foyer des Residenzmuseums erhältlich. Zusätzlich muss eine Eintrittskarte erworben werden. Für die Rundgänge ist die Eintrittskarte Residenzmuseum bzw. Schatzkammer notwendig, bei den Führungen bitte die Information im Programm beachten. Treffpunkt für alle Führungen ist das Foyer des Residenzmuseums.

Kinder- und Familienprogramm:
Teilnehmerbegrenzung! Bitte anmelden unter Telefon (0 89) 17 90 8-444

 

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller, Pressesprecherin der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 12. Oktober 2007


 
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