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7. November 2008

Pressemitteilung

Fahrenschon: Schlösserverwaltung europaweit Spitze

Neuer Leiter Dr. Erichsen in sein Amt eingeführt

"Bayern ist ein Schlösserland: Eindrucksvoll präsentieren sich seine Schlösser, Burgen, Residenzen und historischen Gartenanlagen Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gästen aus aller Welt. Dabei zeigt sich die Schlösserverwaltung als Musterbeispiel einer effizient geführten Liegenschaftsverwaltung und glänzt mit einer Kostendeckungsquote, die europaweit Maßstäbe setzt: Mit Bauausgaben beträgt sie 59 Prozent, ohne Bauausgaben sogar 86 Prozent", stellte Finanzminister Georg Fahrenschon bei der Einführung des neuen Leiters der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, Dr. Johannes Erichsen, und der gleichzeitigen Verabschiedung des bisherigen Präsidenten Egfried Hanfstaengl am Freitag (7.11.) in München fest.

Die Bayerische Schlösserverwaltung genießt nach den Worten von Fahrenschon über die Landesgrenzen hinaus hohes Ansehen. Sie ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen Bayerns, deren Ursprünge auf den Obersthofmeisterstab zurückgehen, einen der vier Stäbe der ehemals Kurfürstlichen Hofverwaltung. Diese war bereits Ende des 18. Jahrhunderts für die Betreuung der Residenzen und Schlösser Bayerns zuständig. Seit 1804 war der Obersthofmeisterstab unmittelbar dem Finanzministerium nachgeordnet. Unter Graf Montgelas wurden die Schlösser und Residenzen in der Konstitution von 1808 und nochmals bestätigt in der Verfassung von 1818 zum unveräußerlichen Staatsvermögen erklärt. Zum Ausgleich dafür übernahm der Staat neben dem Unterhalt der Residenzen, Schlösser und Hofgärten den gesamten finanziellen Bedarf der königlichen Hofhaltung – die so genannte "Zivilliste". Nachdem 1918 Bayern zum "Freien Volksstaat" erklärt worden war, wurde die ehemalige "Zivilliste", d. h. die darin enthaltenen Schlösser, Seen, Hofgärten und andere Liegenschaften, noch im selben Jahr zum Staatseigentum erklärt. Die Verwaltung der vormaligen königlichen "Zivilliste" erhielt die neue Amtsbezeichnung "Verwaltung des ehemaligen Kronguts" und wurde wiederum dem Finanzministerium unterstellt. Seit 1937 trägt die Verwaltung die Bezeichnung "Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen".

Mit über fünf Millionen Besuchern im Jahr seien die 45 kulturgeschichtlich herausragenden Schlösser, Burgen und Residenzen, die von der Schlösserverwaltung betreut werden, ein zentraler Bestandteil der Tourismuslandschaft Bayerns und damit auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, hob Fahrenschon hervor. Diese Objekte beherbergen über 100.000 Einzelkunstwerke und mehr als 6.000 wertvollste Möbelstücke. Dazu kommen 27 historische Gartenanlagen und 21 Seen, die für den Kulturstaat prägend seien.

Die zwölfjährige Amtszeit von Präsident Hanfstaengl sei, so Fahrenschon, geprägt gewesen von der großen Zahl bedeutender Baumaßnahmen, hochkarätigen Ausstellungen aber auch von Umwälzungen der Strukturreform, der die Schlösserverwaltung ab dem Jahr 1999 unterworfen worden sei. Die Schwerpunkte waren dabei eine Stärkung der Kernaufgaben durch organisatorische und personelle Optimierung der Verwaltung, die Vergabe von Dienstleistungen im Bereich der Schlossbetriebsdienste sowie eine lebendige und zeitgemäße Vermittlung der anvertrauten Sammlungen und Kunstschätze. Vieles sei heute selbstverständlich, was vor knapp zehn Jahren "mit Verve" angestoßen worden sei, wie etwa die Museumsläden, Besucherinformationszentren, Kartenreservierungssysteme, Audioguides, moderne Kassensysteme oder die einheitliche Öffnungszeit. "Sie können auf große und bleibende Erfolge zurückblicken. Ihrem Nachfolger hinterlassen Sie ein wohl bestelltes Haus. Für Ihre hervorragende Arbeit im Dienste des Freistaats Bayern danke ich Ihnen auch im Namen der Bayerischen Staatsregierung". Mit diesen Worten verabschiedete Fahrenschon den scheidenden Präsidenten Hanfstaengl.

Der neue Leiter der Schlösserverwaltung Dr. Erichsen sei vielen bereits als der langjährige Leiter der Museumsabteilung und Vizepräsident der Schlösserverwaltung bekannt, stellte Fahrenschon fest. Er begann 1975 unmittelbar nach dem Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte ein mehrmonatiges Volontariat in der Schlösserverwaltung. Anschließend war er 25 Jahre beim Haus der Bayerischen Geschichte tätig. Dazwischen trug er während einer fast vierjährigen Abordnung an das Kultusministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern als Projektleiter entscheidend zum Gelingen der dortigen Landesausstellung "1000 Jahre Mecklenburg – Geschichte und Kunst einer europäischen Region" bei. Im August 2001 kam er als Leiter der Museumsabteilung zur Schlösserverwaltung, dessen Vizepräsident er seit 2006 war.

"Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten sowie Ihre Vertrautheit mit der Schlösserverwaltung befähigt Sie in hohem Maße zur Leitung dieser traditionsreichen Einrichtung. Sie übernehmen die Schlösser, Burgen und Residenzen, also insgesamt rund 900 Einzeldenkmäler und eine schlagkräftige Verwaltung, in einem hervorragenden Zustand", betonte Fahrenschon.

 

Pressemitteilung 297/2008
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Pressemitteilung vom 7. November 2008


 
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