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18. November 2009
Die Hüllen fallen: Schloss Neuschwansteins Südseite wird jetzt weitgehend von den Baugerüsten befreit. Seit anderthalb Jahren beeinträchtigte die Fassadensanierung den Blick auf das Königsschloss von der Marienbrücke aus, der zu den beliebtesten Fotomotiven des Landes gehört.
Die aufwändigen Sanierungsarbeiten an den Südfassaden von Palas und Kemenate konnten in diesem Jahr größtenteils abgeschlossen werden. Bereits im Oktober wurden die imposanten, bis zu 80 Meter hohen Gerüste am Palas abgebaut. Bis Ende dieser Woche wird auch die Südfassade der Kemenate wieder frei zu sehen sein. Nur die Sockelzone von Kemenate und Palas bleibt zur weiteren statischen Sicherung voraussichtlich bis Mitte kommenden Jahres eingerüstet.
Die Südfassaden von Neuschwanstein oberhalb der Pöllatschlucht waren seit Mai 2008 zur Sanierung der Kalksteinfassade verhüllt. Nach dem Gerüstaufbau erfolgten zunächst umfangreiche Untersuchungen der Fassadenflächen, Schäden wurden kartiert und Musterachsen angelegt. Mit den gewonnenen Ergebnissen wurde es möglich, die erforderlichen Arbeiten exakt auszuschreiben.
Hinter den Gewebeplanen wurden dann unter Leitung des Staatlichen Bauamtes Kempten die Natursteinmauern saniert. Ein großer Teil der Mörtelfugen hatte sich im rauen alpinen Klima bereits zersetzt und an Tragfähigkeit verloren. Hinzu kam verstärkter Wassereintritt, der zu Feuchteschäden im Inneren des Mauerwerkes hätte führen können. Frostschäden waren die Folge. Zersetzte Mauerwerksfugen boten Nährboden für Samenanflug. Kleinere Büsche und Bäume siedelten sich so in den Fugen an und drohten den Stein in Teilbereichen abzusprengen. In einigen Bereichen war das Natursteinmauerwerk bereits aus dem Gefüge geraten. Das Schadensbild hatte sich im Laufe der letzten Jahre deutlich verstärkt.
Als nächster Bauabschnitt ist für kommendes Jahr die Sanierung der historischen Straßenstützmauer von der Schlosswirtschaft bis zum Schloss geplant. Auch hier ist bereits in einigen Bereichen das Natursteinmauerwerk so stark aus dem Gefüge geraten, dass Bruchsteine aus der Mauer fallen. Abdeckplatten liegen zum Teil lose auf dem Mauerwerk auf und verursachen ein nicht zu unterschätzendes Unfallrisiko. Untersuchungen ergaben, dass die Traglast der Straße für Schwerlastverkehr nicht ausreichend dimensioniert ist und dass somit zu der Sanierung der Mauer auch eine statische Sicherung des Mauersockels notwendig ist.
Für den Herbst kommenden Jahres ist die Einrüstung der West- und Nordfassade des Palas geplant; die Sanierungsarbeiten an diesen Fassaden sind für 2011 vorgesehen. Gänzlich gerüstfrei wird Schloss Neuschwanstein somit erst wieder ab Ende 2011 sein. Zum Abschluss der Fassadensanierung wird dann außerdem die Platzgestaltung im Bereich des Schlossausgangs verbessert.
Neuschwanstein im Internet: www.neuschwanstein.de
Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Dr. Jan Björn Potthast
Pressesprecher der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160 und -180, Fax (0 89) 1 79 08-190,
presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 18. November 2009
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