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1. März 2013

Pressemitteilung

Prachtvoller Kronleuchter ziert das Chinesische Lackkabinett

Bergkristalllüster in Schloss Nymphenburg aufgehängt

Ein äußert seltener Lüster mit Behang aus Bergkristall schmückt ab sofort das Chinesische Lackkabinett in Schloss Nymphenburg. Die Bayerische Schlösserverwaltung hat den außergewöhnlichen Kronleuchter nach aufwändiger Restaurierung im Südlichen Appartement im Mittelbau des Schlosses aufgehängt. Der Chandelier ist der einzige Lüster mit Bergkristall – die anderen 21 prachtvollen Lüster im Schloss zieren Glasbehänge.

Von den 1093 Teilen haben 40 Prozent gefehlt. "Das Schwierigste war, Bergkristall zu finden, der ähnlich zarte Einschlüsse und Maserungen wie die Originalteile hat", erläutert die Restauratorin für Kunsthandwerk, Ingrid Thom, die sich auf historische Lüster spezialisiert hat. Fündig wurde eine Edelsteinschleiferei aus Idar-Oberstein in Madagaskar. Diese Halbedelsteine, die über 9000 Euro gekostet haben, bearbeitete die Edelsteinschleiferei ohne Facetten. Sie sind mit ihrem runden, glatten Schliff ein neuer Lichtpunkt im Schloss. Die erhaltenen Originalteile aus Bergkristall stammen vermutlich aus den Alpen.

Auch die Bauweise des rund 80 Zentimeter hohen Lüsters ist außergewöhnlich, da er mit einem Durchmesser von über 70 Zentimetern nach unten einen besonders großen Lampenkörper (cul de lampe) aufweist. Der Gürtler Josef Sckell reinigte die nachgedunkelten Metalloberflächen, so dass die vergoldete Bronze wieder glänzt. Später ergänzte Eisenteile ersetzte er durch Messing. Auch die Statik wurde saniert und alle Einzelteile ausgerichtet.

Drachen und Fratzen dekorieren die neue Krone des Raumes

Der über 40 Kilogramm schwere Lüster aus vergoldeter Bronze und Bergkristall entstand im 18. Jahrhundert. In welchem Kontext er ursprünglich einmal verwendet wurde, ist heute nicht mehr bekannt. Sein Gestell aus vergoldeter Bronze dekorieren kleine Figurinen, Drachen und Fratzen, weshalb er gut in das Chinesische Lackkabinett passt, das seine exotische Ausstattung mit Lackpaneelen um 1763/64 unter Kurfürst Max III. Joseph erhielt. Schloss Nymphenburg besitzt noch heute eine hochkarätige, in großen Teilen authentische Ausstattung, die seit einigen Jahren sukzessive restauriert wird. Der kleine, aber außergewöhnliche Lüster mit seinen 12 Armen setzt hier einen weiteren Glanzpunkt.

 

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Dr. Thomas Rainer
Pressesprecher der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160 und -180, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 1. März 2013


 
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