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15. Juli 2014

Pressemitteilung

Präsentation eines seltenen römischen Militärdiploms

Eine neue Leihgabe in den Staatlichen Antikensammlungen im Pompejanum in Aschaffenburg

Das Pompejanum in Aschaffenburg hat eine neue Attraktion: Ein seltenes römisches Militärdiplom. Die Leihgabe wurde am 14. Juli im Rahmen eines Vortrags von Prof. Dr. Werner Eck, Experte für römische Epigraphik an der Universität Köln, und einer Führung durch Dr. Florian Knauß, Direktor der Staatlichen Antikensammlungen München, und Herrn Prof. Dr. Eck der Öffentlichkeit vorgestellt und stieß dort auf reges Interesse. Noch bis zum Saisonende am 13. Oktober ist das Militärdiplom im Pompejanum zu bestaunen.

Nur relativ wenige vollständige Militärdiplome sind erhalten. Bei dem aus zwei zusammengehörigen Bronzetafeln bestehenden Militärdiplom handelt sich um eine Bürgerrechtsurkunde nach einem Erlass des römischen Kaisers Vespasian für die Truppen Mösiens vom 7. Februar 78 n. Chr. Soldaten aus acht Einheiten (Kohorten), die in der Provinz Moesia am unteren Lauf der Donau stationiert waren, erhielten das Bürgerrecht, in diesem Fall sogar vor der Entlassung aus dem Heeresdienst. Der Empfänger des Diploms, der Fußsoldat Soldat Octavius aus der cohors I Cantabrorum, stammte aus dem Stamm der Lingonen im Osten Frankreichs, rund 200 Kilometer von Freiburg im Breisgau entfernt; er erhielt mit diesem Diplom das römische Bürgerrecht sowie das Recht eine rechtlich gültige Ehe mit einer Nichtrömerin schließen zu können. Es diente dazu, dass der Soldat seine Bürgerrechte überall im Römischen Reich belegen konnte.

Die Ausstellung des Militärdiploms findet im Rahmen der von der Stadt Aschaffenburg und der Bayerischen Schlösserverwaltung ausgerichteten Jubiläumsfeierlichkeiten „400 Jahre Schloss Aschaffenburg“ als Beitrag der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München statt.

 

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Dr. Thomas Rainer
Pressesprecher der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160 und -180, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 15. Juli 2014


 
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