Presse > Pressearchiv > Burg Prunn > Pressemitteilung

Inhalt:

28. Oktober 2019

Pressemitteilung

Gold und Drache, Liebe und Rache

Aufwändiges neues Theaterprojekt für 2020: „Die Nibelungen – ein Schauspiel auf Burg Prunn“

Die Bayerische Schlösserverwaltung, die Stadt Riedenburg und die LEADER-Aktionsgruppe Kelheim kündigen eine Neuproduktion des Nibelungen-Schauspiels an. Im kommenden Jahr startet das Theaterstück „Die Nibelungen – ein Schauspiel auf Burg Prunn“. Im Fokus des mittelalterlichen Epos steht Kriemhild, die das Drama reflektiert. Das „Nibelungen-Schauspiel um Gold und Drache, Liebe und Rache“ wird voraussichtlich am Pfingstsonntag 2020 starten und bis zum 3. Oktober an allen Sonn- und Feiertagen um 13.30 Uhr aufgeführt.

Das Theaterprojekt wird von der Europäischen Union, dem Bayerischen Kulturfond, dem Bezirk Niederbayern, dem Landkreis Kelheim, der Stadt Riedenburg und der Bayerischen Schlösserverwaltung unterstützt. Die Schlösserverwaltung dankt Klaus Amann von der LEADER-Geschäftsstelle Kelheim, der maßgeblich an der Beschaffung der notwenigen Gelder beteiligt war. Das Förderprogramm der EU unterstützt innovative Aktionen im ländlichen Raum.

Die Bayerische Schlösserverwaltung überlässt dem Regisseur und Projektleiter Alexander Etzel-Ragusa für das Schauspiel den Rittersaal in der Burg. Der Raum, in dem sich kleine Wandzeichnungen aus der Ritterzeit erhalten haben, bietet Platz für fünfzig Zuschauer.

Das Drama der Nibelungen ist eng mit der Geschichte von Burg Prunn verknüpft. Vor rund 450 Jahren wurde auf der Burg, die gerade wieder in den Besitz des bayerischen Herzogs Albrecht V. gekommen war, eine mittelalterliche Handschrift des Nibelungenlieds gefunden. Dieser „Prunner Codex“ ist die viertälteste, vollständige Handschrift des berühmtesten mittelhochdeutschen Heldenepos. Das wertvolle Buch, das um 1330 verfasst wurde, befindet sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek in München.

Facettenreich wird das Nibelungenlied auch in der im Jahr 2012 durch die Bayerische Schlösserverwaltung neu gestalteten Ausstellung thematisiert.

Burg Prunn ist von November bis März von 10–16 Uhr (außer Montag) im Rahmen von Führungen zu besichtigen. Ab April ist die Burg täglich von 9–18 Uhr geöffnet.

Die Burg Prunn

Die Burg Prunn ist eine der besterhaltenen Burgen, da sie über die Jahrzehnte nie zerstört bzw. grundlegend verändert wurde. Die Burg wurde in der Hochzeit des Burgenbaus um 1200 errichtet. Die Herren von Prunn, die 1037 erstmals urkundlich erwähnt wurden, gaben der Burg ihren Namen. 1288 erwarb Herzog Ludwig II. von Bayern die Burg von den Herren von Prunn-Laaber. 1338 übernahm das Geschlecht der Fraunberger von Haag als Lehensträger des oberbayerischen Herzogs die Burg. Im 14. Jahrhundert war Burg Prunn ein kleines kulturelles Zentrum. 1566 nach dem Tod des letzten Fraunberger-Grafen wurde die Burg an den bayerischen Herzog Albrecht V. zurückgegeben. 1672 ging die Burg schließlich in den Besitz der Ingolstädter Jesuiten über. Diese ließen die Kapelle neu gestalten und mit barockem Stuck ausstatten. 1823 fiel die Burg dann zum dritten Mal an die Wittelsbacher. Kein geringerer als König Ludwig I. würdigte Burg Prunn erstmals als Baudenkmal und setzte sich bereits im Jahr 1827 für deren Erhalt ein.

Die um 1330 entstandene Handschrift wurde vom herzoglichen Hofrat Wiguläus Hund gefunden, einem Geschichtsschreiber Herzog Albrechts V. von Bayern. Das Nibelungenlied wurde in Versform auf Kalbshaut geschrieben und mit prächtigen Fleuronné-Initialen ausgestattet, das sind Anfangsbuchstaben, die mit stilisierten Pflanzenformen abwechselnd in rotem Ocker und blauem Waid verziert sind.

Weitere Informationen im Internet: www.burg-prunn.de

 

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Franziska Wimberger
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 28. Oktober 2019


 
Eye-Able Assistenzsoftware