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8. April 2020

Pressemitteilung

Füracker: Vor 75 Jahren wurde die Eremitage Bayreuth bei einem Luftangriff schwer beschädigt

Neues Schloss Eremitage brannte am 14. April 1945 aus // Zentral gelegener Marmorsaal des Alten Schlosses Eremitage wurde stark zerstört

Am 14. April 1945 kam es zu einem folgenreichen Luftangriff auf Bayreuth, bei dem große Teile des Alten und des Neuen Schlosses Eremitage sowie der ehemalige Marstall durch acht 250 Kilo schwere Sprengbomben und 18 Raketen zerstört wurden. „Heute, 75 Jahre nach dem verherenden Angriff, lässt sich die Welt der Wilhelmine, die aus der Eremitage eines der bemerkenswertesten Parkensembles des 18. Jahrhunderts in Deutschland machte, trotz der damaligen Kriegsschäden wieder eindrucksvoll erleben“, betont Finanz- und Heimatminister Füracker anlässlich des Jahrestags. Nach einer Notsicherung in den 1940er Jahren konnten die Außenwände des Neuen Schlosses Eremitage in den 1960er Jahren wiederhergestellt werden. In den Innenräumen befindet sich heute ein Café und ein Ausstellungsraum, der in den Wintermonaten als Orangerie dient. Das Alte Schloss konnte saniert, in Teilen rekonstruiert und aus dem Bestand der Bayerischen Schlösserverwaltung museal neu ausgestattet werden. Besondere Attraktionen sind unter anderem das Japanische Kabinett, das Musikzimmer und das Chinesische Spiegelkabinett.

Seit 1941 erlebte Bayreuth mehrere Luftangriffe durch die US-amerikanischen und britischen Truppen, durch die über 1.000 Menschen starben. So ist es nicht verwunderlich, dass auch ca. 40% der Bausubstanz zerstört wurde. Am „schwärzesten Tag Bayreuths“, dem 11. April 1945, wurden über 340 Tonnen Sprengstoff und fast 18 Tonnen Brand- und Leuchtbomben abgeworfen. Luftaufklärer der Alliierten sichteten Militärfahrzeuge in der Nähe des Neuen Schlosses Eremitage und vermuteten daher einen deutschen Generalstab in der Eremitage. Noch an dem Tag, an dem die Stadt Bayreuth der US-Armee übergeben wurde (14. April), kam es zu einem folgenreichen Angriff auf die Eremitage. Im Alten Schloss wurde vor allem der zentral gelegene Marmorsaal stark zerstört, darunter das Deckengemälde und große Teile des Fußbodens sowie die westliche Hälfte der Portalbekrönung.

Am härtesten traf es das Neue Schloss Eremitage: In das Gebäude ausgelagerte, hochentzündliche Nitrozellulose-Filme führten zu einem explosionsartigen Brand, der die gesamte Innenausstattung zerstörte und selbst die Außenarchitektur stark beschädigte. Dabei wurde auch das historische Mobiliar aller Bayreuther Schlösser vernichtet, welches in das Neue Schloss Eremitage ausgelagert wurde.

Die Eremitage, auf einer vom Roten Main umflossenen Höhe vor den Toren Bayreuths gelegen, zählt zu den außergewöhnlichsten Schloss- und Gartenanlagen in Franken. Trotz der aktuellen Schließung aller Besichtigungsobjekte der Bayerischen Schlösserverwaltung sind die Park- und Gartenanlagen, wie z.B. der Hofgarten der Eremitage, weiterhin geöffnet für einen Spaziergang.

Weitere Informationen im Internet: www.bayreuth-wilhelmine.de

Pressemitteilung Nr. 070/20
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Pressesprecher: Dennis Drescher
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Pressemitteilung 8. April 2020


 
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