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Restaurierung von Gemälden und Skulpturen

 

Bild: Einblick in die Gemäldewerkstatt

Im südlichen Seitenflügel von Schloss Nymphenburg, in ehemaligen Stallungen von „edlen hochherrschaftlichen“ Pferden befindet sich seit 1982 die Werkstatt für Gemälde- und Skulpturenrestaurierung. Die hohen, großzügigen tonnengewölbten Räume wurden 2012 und 2013 grundlegend saniert und nach neuestem Standard ausgebaut. Besonders wichtig war dabei, den Charakter der ehemaligen Pferdestallungen noch ablesbar zu lassen und somit den Vorgaben des Denkmalschutzes im Schloss Nymphenburg gerecht zu werden.

Fünf Restauratorinnen betreuen den reichen Bestand an Gemälden und Skulpturen der Bayerischen Schlösserverwaltung. Die fast zehntausend Gemälde datieren vom frühen 15. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Meist sind es Leinwandgemälde und Holztafeln, seltener auch andere Bildträger wie Metall, Pappe oder Elfenbein. Die Formate variieren stark: Das größte, das Gemälde aus der Grotte von Schloss Linderhof misst fast 48 qm, die kleinste Porträtminiatur auf Elfenbein ist kaum daumennagelgroß. Werke berühmter Künstler sind vertreten: Jan Pollak, Hans von Aachen, Giovanni Battista und Giandomenico Tiepolo, Joseph Vivien, George Desmarées, Joseph Stieler, um nur einige Beispiele zu nennen.

Zu dem erlesenen Besitz an circa 1200 gefassten Holzskulpturen gehören so wichtige Werkgruppen wie der Apostelzyklus des Blutenburger Meisters und wertvolle Einzelobjekte wie das Nürnberger Kruzifix von Veit Stoß. Die Gemälde- und Skulpturenrestaurierung betreut zudem gefasste (bemalte) Holzoberflächen an Möbeln und Raumausstattungen. Dabei wird sehr eng mit der Möbelrestaurierung und der Wandmalereirestaurierung zusammengearbeitet.

 

Schaurestaurierung

Schaurestaurierung im Jahr 2013
in Schloss Nymphenburg,
Foto: Bayerische Schlösserverwaltung

Ausgewählte besonders anspruchsvolle und technologisch interessante Objekte werden durch uns in Eigenleistung in der Werkstatt untersucht (Untersuchungen), konserviert und restauratorisch bearbeitet, die Ergebnisse werden in Schrift und Bild dokumentiert (Beispiele der Arbeit des Restaurierungszentrums).

Die restauratorische Betreuung der Sammlungen vor Ort in den Schlössern und Burgen oder von ganzen Künstlernachlässen, die Fachberatung bei Planung und Durchführung von Ausstellungen und Baumaßnahmen sowie die konservatorische Überwachung des Leihverkehrs sind weitere wichtige Aufgaben. Mitunter werden großformatige Gemälde auch öffentlich vor Ort restauriert. Die Arbeiten können dann vom Publikum verfolgt werden.

Viele Restaurierungsaufträge werden auch an freiberufliche Restauratorinnen und Restauratoren vergeben. Die Ausarbeitung der Restaurierungskonzepte einschließlich der vorangehenden Untersuchungen sowie die Leistungsbeschreibungen und die Qualitätskontrolle der Restaurierungsarbeiten obliegen jedoch den Fachrestauratorinnen des Restaurierungszentrums. Wir bieten Studentinnen und Studenten der Restaurierung die Möglichkeit, ein Kurzpraktikum in unserer Werkstatt zu absolvieren.

Dem Fachbereich Gemälde/Skulptur sind die Werkstätten für Holzbildhauerei und Vergoldung angegliedert. Beispielsweise bei Ergänzungen und Rekonstruktionen von geschnitzten Holzobjekten und bei vergoldeten Bilderrahmen arbeiten die Restauratorinnen eng mit den dortigen Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerkern zusammen. Die Bandbreite der konservatorischen und restauratorischen Herausforderungen lässt die Arbeit nie zu Routine werden, sie bleibt immer anregend und spannend.


 
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